- Platz drei und schnellste Rennrunde im ersten Lauf nach hartem Duell mit dem amtierenden Champion Sérgio Jimenez
- Auch im zweiten Lauf klettert die 27‑jährige Britin aufs Podium
- Simon Evans und Sérgio Jimenez heißen die Sieger des Double‑Headers in Diriyah, Riad (Saudi‑Arabien)
Diriyah, Riad/Kronberg – 25. November 2019 – Phantastischer Saisonstart für das neu gegründete ran racing eTROPHY Team Germany. Bei beiden Läufen des Double‑Headers auf dem Kurs von Diriyah (Saudi‑Arabien) kletterte Alice Powell aufs Siegerpodest. Mit zwei dritten Plätzen bestätigte die 27‑jährige Britin ihre Leistung aus dem Vorjahr, als sie an gleicher Stelle am Steuer des Jaguar VIP‑Autos die PRO‑AM‑Klasse für sich entscheiden konnte. Dank der schnellsten Runde im ersten Lauf sicherte sich Alice sogar noch einen Zusatzpunkt und liegt nach zwei von zehn Rennen auf Platz drei der Meisterschaftstabelle. Noch vor ihr: Die beiden Laufsieger Simon Evans, älterer Bruder von Panasonic Jaguar Racing Formel E‑Pilot Mitch Evans, und Sérgio Jimenez, amtierender Meister der Jaguar I‑PACE eTROPHY. Am 15. Februar 2020 geht es in Mexiko‑City in den dritten Lauf.
Lauf 1
Alice Powell – die Power‑Frau. Schon im ersten Lauf zeigte die Britin am Steuer des Autos des ran racing e‑TROPHY Team Germany, dass sie den männlichen Konkurrenten im Feld nichts schenken wollte. Von Startplatz vier losgefahren, überholte sie schon in Runde drei ihre vor ihr gestartete Landsmännin Abbie Eaton im Jaguar VIP‑Car. In der Folge pirschte sich Alice dann mit einer Reihe schneller Runden an den Jimenez gesteuerten I‑PACE des Teams Jaguar Brazil Racing heran. Als der amtierende Champion in Runde fünf den neu eingeführten Attack‑Mode abrief – er verschafft zweimal pro Rennen für 120 Sekunden 20 Prozent Extra‑Power, erfordert aber eine Abkehr von der Ideallinie – schob sich Alice sogar kurzfristig auf Platz zwei. Als Alice dann ihrerseits in Runde 12 den Attack‑Mode nutzen wollte, löste sie die Aktivierung 0,3 Sekunden zu früh aus, wodurch die Mehrleistung nicht abgerufen wurde. Was sie dennoch nicht hinderte, noch die schnellste Runde zu fahren und mit nur 0,25 Sekunden Rückstand auf Jimenez das Ziel zu kreuzen.
„Ich freue mich sehr über das erste Gesamtpodium für Team Germany, ärgere mich aber, dass ich das Auslösen des Attack‑Mode verpasst habe“, blickte Alice mit einem lachenden und weinenden Auge auf den Saisonauftakt zurück.
Lauf 2
Zum zweiten Rennen rückte Alice nach starkem Qualifying sogar noch einen Startplatz nach vorn. Den Start von der vermeintlich besseren Seite erwischte sie aber nicht ganz optimal, sodass sich Yaqi Zhang in der ersten Kurve neben Alice setzen und danach zunächst den dritten Platz erobern konnte. Schon in Runde vier nahm Zhang seinen ersten Attack‑Mode, was Alice nutzte, um die Rangfolge umzukehren. Wegen eines Unfalls in Runde sechs zwischen Mario Haberfeld (Team Brazil) und Fahad Algosaibi (Team Saudi Racing) wurde das Rennen dann unterbrochen. Nach dem Restart mit noch elf verbliebenen Minuten auf der Uhr schob sich Alice immer näher an die Jimenez und Evans heran. Als erste des Trios wollte sie ihren zweiten Attack Mode nutzen – doch wieder kam das PS‑Plus nicht in ihrem ran racing‑I‑PACE an. So blieb es erneut bei Platz drei, diesmal vor Abbie Eaton im VIP‑Auto, die als die zweite von drei Frauen im Feld ebenfalls eine feine Vorstellung ablieferte.
„Wirklich Pech, dass es wieder ein Problem mit dem Attack‑Mode gab, der Sieg war heute zum Greifen nah“, haderte Alice nach dem Zieldurchlauf. „Mit zwei dritten Plätzen sind wir als Team Germany zum Saisonauftakt aber natürlich sehr zufrieden. Für Mexiko habe ich mir vorgenommen, mich dann noch etwas weiter nach vorn zu schieben.“
Dass Powell zu den schnellsten ihres Geschlechts zählt, bewies sie in diesem Jahr in der neuen W‑Series, der ersten Formelrennserie nur für Frauen. In der mit Formel 3‑ähnlichen Monoposti ausgetragenen Meisterschaft belegte sie Platz drei im Gesamtklassement und gewann das Finalrennen in Brands Hatch. Auch in der Saison 2020 wird sie neben ihren Einsätzen in der Jaguar I‑PACE eTROPHY wieder in der W‑Series Gas geben.